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Selten war in der Wrestlinggeschichte ein Titelrennen verworrener als das um den OVW Television Title zu Beginn des Jahres 2007. Zuerst mal der bzw. die Titelhalter: Eddie Kraven vom Heel-Stable Bad Kompany gewann den Gürtel von Seth Skyfire - und teilte ihn brüderlich mit seinen Kollegen Mike Kruel und Shawn Osbourne, der damals so tat, als ob er durch einen fehlgezündeten Feuerball erblindet wäre. In Wahrheit konnte Osbourne bestens sehen, aber sein Blindenstock war ein probates Mittel, um seinem Team unfaire Siege zu bescheren - unter anderem eben besagten Titelgewinn.
Das führte natürlich zu einer Fehde zwischen Bad Kompany und Skyfire. Doch inmitten dieser Fehde verschwand zunächst Kraven aus der Liga, ehe dann auch noch Skyfire gefeuert wurde. Also musste ein neuer Herausforderer her: Die russische Kampfmaschine Boris Alexiev, die Kruel auch direkt überrumpelte und ihm den TV Title abnahm.
Kruel wird zum Patrioten
Der "erblindete" und offensichtlich auch in Geographie nicht sonderlich umsichtige Osbourne verlangte dann in der Woche darauf von dem "dreckigen Mexikaner" einen Rückkampf für Kruel ein. Alexiev und sein Manager Mr. Strongko willigten ein, doch sie verlangten eine andere Matchkonstellation: Ein Handicap Match gegen den Restbestand der Bad Kompany. Osbourne, der noch immer den Maulwurf spielen musste, war da natürlich nur bedingt eine Hilfe, aber als Bad-Kompany-Valet Milena Roucka den Ringrichter ablenkte, sah er seine Chance und wollte mit dem Blindenstock auf Alexiev losgehen, als der Kruel gerade im Standing Armbar kurz vor der Niederlage hatte. Alexiev aber war wach genug und ließ von Kruel ab um Osbourne den Stock wegzunehmen und entzwei zu brechen. Ein panischer Osbourne tat nun wieder als ob er blind wäre, aber Alexiev nahm ihn einfach in den Armbar bis er abklopfte.
Es war Osbournes letzter Auftritt bei OVW, ehe er in die andere Farmliga DSW transferiert wurde. Der nun allein gelassene Kruel ließ sich davon nicht beirren und forderte in der Woche darauf erneut ein Titelmatch - und er fragte nicht einfach nett, sondern provozierte Alexiev mit einer üblen Attacke auf Strongko. Der wütende Alexiev forderte Kruel umgehend in den Ring. Kruel holte sich dort mit einem Tiefschlag nach Ablenkung von Milena seinen Gürtel zurück.
In der Woche darauf trat Kruel in die US-Flagge gehüllt vors Publikum und wollte sich als guten Patrioten feiern lassen, der den finsteren Iwan bezwungen hat. Doch das Publikum quittierte die Heuchelei mit "Russia!"-Rufen. Kruel erklärte dann, dass Alexiev ein Rückmatch bekommen würde, wenn er am selben Abend ein Gauntlet Match für sich entscheiden könnte. Alexiev besiegte die von Kruel ins Rennen geschickten OVW-Students mühelos - trotz einem Eingriff des Champions mit seinem Gürtel.
Wie in Armadillo
Alexiev forderte dann eine Woche später das versprochene Rückmatch, während Kruel an der Seite von Roucka - im Stars-&-Stripes-Bikini - erneut den Musteramerikaner gab und von Patriotismus und von seinem guten Freund George W. schwadronierte. Kruel meinte, dass er es sich noch mal überlegen würde, wenn Alexiev ein Handicap Match gegen Los Locos gewinnen würde - was er dann auch tat. Doch statt ihm das Rückmatch zu gewähren, quälte Kruel die Zuschauer in der Woche darauf wieder mit pseudo-patriotischem Gewäsch. Alexiev forderte nun ultimativ sein Re-Match, doch Kruel - der sich mit hartnäckigen Zahnschmerzen herausredete - hatte noch eine letzte Hürde für ihn: Alexievs Landsmann Vladimir Kozlov. Alexiev wurde von dem Sambo-Fighter kalt erwischt und bewusstlos geprügelt. Der Ringrichter erklärte Kozlov zum Sieger und Kruel freute sich diebisch, dass er den großen Russen mit einem noch größeren Russen bezwungen hatte.
In der Woche darauf feierte die neue Allianz aus Kruel, Roucka - als Freiheitsstatue verkleidet - und Kozlov ihren Coup. Kruel behauptete, dass er mit seinem "klaren Sieg" über Alexiev Amerikas Ehre verteidigt hätte. Kozlov kam auch zu Wort und erklärte, dass er Amerika, Mike Kruel und George W. Bush liebe und schmetterte schließlich sogar die US-Hymne - aus seinem Herzen, genauer gesagt abgelesen von einem Zettel, den Kruel ihm zusteckte. Alexiev erlöste das Publikum und attackierte das Patriotentrio. Kruel und Kozlov gewannen jedoch die Oberhand und Kruel nahm Alexiev schließlich in einen Aufgabegriff, in dem Alexiev bewusstlos wurde. Milena nahm Alexievs Hand und ließ ihn symbolisch abklopfen.
OVW-Autoritätsperson Al Snow nötigte Kruel dann zu einer richtigen Titelverteidigung gegen Alexiev - und das ausgerechnet an einem Abend, als Kozlov wegen angeblicher Visaprobleme nicht vor Ort war. Milena versuchte sich an einer Aufbaurede für Kruel und erinnerte ihn an die tapferen US-Soldaten, die im 19. Jahrhundert bei Armadillo gegen die Mexikaner ausgeharrt hatten - jedoch nur um von Kruel zu hören zu bekommen, dass das in Alamo war und die Mexikaner gewonnen hatten. Genauso erging es dann Kruel: In einem kompletten Squash musste er im Standing Armbar abklopfen und wurde neuer TV Champion - obwohl er vorher noch zur Motivation mit George W. telefoniert hatte.
Zu seinem Leidwesen hatte Alexiev aber nicht lange Freude an dem Sieg: Wenige Tage später verlor er den Titel bei einer House Show an Shawn Spears. Noch in derselben Woche schockte er dann das OVW-Publikum, indem er sich Kruel und seiner patriotischen Bewegung anschloss. Das war dann logischerweise das Ende der Fehde.