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ECW The Last Show

Review

Article information
Published on:
18.06.2005, 11:19 
Category:
Author(s):

Extreme Championship Wrestling

ECW Invades Arkansas – The Last Show

Pine Bluff, Arkansas

13. Januar 2001

 

„Prodigy“ Tom Marquez vs. Nova (~8min)

Ganz klassischer Old-School-Opener mit der entsprechenden Rollenverteilung. Zu Beginn wird ordentlich mit dem Publikum gearbeitet, dann geht es mit Chain Wrestling erst mal furios los, ehe dann auch Nova mit einigen netten Aktionen nachlegen darf. Dann greift selbstverständlich der böse Manager des Gegners ein und Marquez darf mit Brawling und einem schönen Suplex auftrumpfen. Schnell wird auch schon die Endphase eingeleitet, der Manager geht zu Boden, es gibt bei den einzigen Kontern auch noch Abstimmungsprobleme und schwupps, da war es auch schon wieder vorbei. Ein zutiefst mittelmäßiger Opener eben.

 

Christian York & Joey Matthews vs. EZ Money & Julio DiNero (~9min)

Und auf der Woge des Openeres darf nun auch gleich das folgende Tag Team Match mitschwimmen, das nur so von Double Team Manövern und Trademarks strotzt. Julio und EZ sind für mich immer köstlich anzusehen, besonders wenn der flapsige Dinero bei einem Criss-Cross außer Atem kommt. Schnell wird dann auch York isoliert und kurz bearbeitet, jedoch verfällt das Match dann am Ende ganz einfach in ein einminütiges Spotfest, um dann mit einem Double Team Move abzuschließen. Unterhaltsam und kurzweilig das Ganze.

 

Yoshihiro Tajiri vs. Super Crazy (~8min)

Selbstredend wurde dieser ECW-Klassiker auch bei dieser letzten Show aufgeführt, allerdings enttäuschte das Match doch ganz gewaltig. Der Kampf war sehr hektisch (das übliche Chain-Wrestling mit Stare-Off zu Beginn) und völlig strukturlos aufgebaut, lieblos wurden hier und da die Trademark-Spots gezeigt, so etwas wie Spannung konnte gar nicht aufkommen. Dann folgte sehr abrupt ein Einroller, der auch noch zum Sieg führt. Da hätte man echt mehr daraus machen müssen.

 

FBI (Little Guido & Tony Mamaluke) vs. Danny Doring & Tommy Dreamer (~10min)

Nachdem in den ersten 3 Minuten die Italiener so richtig schön weggesquasht werden (Simon Series, Hart Attack Clothesline u.ä.), entschließt sich Little Guido für einen spontanen Dance Contest, bei dem Tony Mamaluke Michael Flatley die Tränen ins Gesicht treibt und der Ref zusammen mit Dreamer zu DMX abgeht. Weird Shit. Danach kriegt das F.B.I. seine kurze Offensive, Dreamer zeigt, dass er nicht mal einen Powerslam durchführen kann und es hagelt einen Doring/Roadkill-Spot, ehe dieser sehr verfahrene Kampf sein Ende erfährt. Dennoch ganz unterhaltsam und in Ordnung.

 

Jack Victory vs. CW Anderson (~7min)

Das Match wird gottseidank gleich unter Street Fight Regeln geführt, so dass es beide nun in einem harten, intensiven, aber auch relativ unspektakulären Brawl krachen lassen können. Ein paar Chair Shots später verlieren sie auch schon einige Tropfen Lebenssaft und hauen sich diverse Gegenstände um die Ohren. Schließlich schafft es sogar noch der glorreiche Ref Danny Daniels in den Ring, ehe bei einem sehr bekannten AC/DC-Riff dann komplett das Chaos losbricht und zwei Moves später der Kampf endet. Sehr müllig.

 

Michael Shane vs. Oz (~4min)

Der Gegner des jungen Shane war etwas älter, tat aber sein bestes, um dieses grundsolide, saukurze, mit Basics gefüllte Wrestling Match zu überstehen. Shane mit Super Kick und einem vom Top Rope eingesprungenen X-Factor zum Sieg. Klassisches DUD.

 

ECW World Title Match

Rhino (c) vs. Spike Dudley (~10min)

Man könnte von einer David gegen Goliath-Konstellation ausgehen, allerdings nicht auf die Größe bezogen, sondern auf die Breite des jeweiligen Wrestlers. Aber ganz so extrem verlief das Match nun nicht, es ging fast schon ausgeglichen zur Sache. Wenig Wrestling, viel Spots und Hardcore-Utensilien. Spike darf einen Spear zeigen und Rhino auf Stühle hämmern, muss dann jedoch brav seine eigenen Bumps nehmen und wird summa summarum doch zerstört. Nichts besonderes, aber für mich trotzdem ganz nett anzugucken. An dieser Stelle kann ich mal anmerken, dass bei dieser doch sehr mittelmäßigen Show auch sehr selten „E-C-Doub“ Chants zu hören sind.

 

Justin Credible vs. The Sandman (~4min & ~10min)

Francine legt locker ihre Oberweite auf dem Top Rope ab, Justin legt sich mit dem Publikum an und der Sandman brauch 6 Minuten und 5 Biere bis er den Ring erreicht. Es ist Main Event Zeit. Zu Beginn fordert Justin den Sandman zu einem Pure Wrestling Match ohne Hardcore Gedöns heraus. Der Sandman willigt ein, hat dafür aber einen Stein in Justins Brett. Das Match ist natürlich ein billiger Witz und lediglich ein Set-Up. Francine greift ein, während Justin einen Vertical Suplex kontert und nach kurzer Zeit gewinnt. Sandman fordert seinen Gefallen sofort ein und bringt die New-Jack-Gedächtnis-Tonne hervor. Nun startet das Impromptu Rematch unter Street Fight Regeln und es kommen Leitern, Schilder und ähnlicher Kram zum Einsatz. Ein äußerst mittelmäßiger Street Fight ohne großartig neue Bumps oder irgendwelche Spannungselemente. Zumindest gibt es einen Bronco Buster von Francine zu sehen, dessen Sinn und Zweck mir jedes Mal äußerst gleichgültig ist. Nachdem dann ein, zwei Wrestling Moves abgefeuert wurden, war dieser Fight auch schon wieder zu Ende. Zutiefst ernüchternd, wenn auch auf gewisse Weise unterhaltend.

 

Danach fliegen reichlich Flaschen in den Ring – entweder die Fans waren über den Main Event sauer, der noch nicht mal einen Table Bump beinhaltete oder waren zutiefst traurig und erbost darüber, dass die ECW nun ihre Pforten schließt. Wie dem auch sei, der gesamte Locker Room entleerte sich in den Ring, und nachdem der Sandman verkündete, dass dieses Bier „nur für die Fans sei“, umarmten sich die Catcher unter dem Biersegen, um diese letzte offizielle ECW House Show zu beenden. Schon emotional.

 

Fazit:

Die Show an sich ist irgendwo zwischen schwacher und grundsolider House Event einzuordnen. Das dürften sich sowieso nur die Die-Hard-ECW-Fans reinziehen, denn außer dem Nostalgie-Bonus und „geschichtlichem Wert“ hat diese Show kaum etwas vorzuweisen, was einen großartig begeistern könnte. Im Prinzip eine Random-Houseshow, die übrigens ganz normal mit der FanCam aufgezeichnet wurde.  

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